Der Schlüssel zur Bühnenpräsenz im Bodybuilding
Bodybuilding ist ein Präsentationssport. Im Gym baut man zwar die Muskeln auf, und die Ernährung beeinflusst, wie man in Form kommt. Doch die beste Form der Welt bringt nichts, wenn sie nicht richtig präsentiert wird. Hier kommt das Posing ins Spiel.
Was ist Posing im Bodybuilding?
Unter Posing versteht man die Art und Weise, wie man seine Form darstellt und wie man die vorgegebenen Posen einnimmt. Je nach Klasse gibt es unterschiedliche Posen, die vom Verband vorgegeben sind. Somit soll erleichtert werden, die Athleten untereinander zu vergleichen. Obwohl es vorgegeben Posen gibt, kann jeder Athlet zu einem gewissen Grad die Posen anders stehen um so seine Stärken zu präsentieren und seine Schwächen zu verstecken. Man kann durch unterschiedliche Haltungen eine Illusion erschaffen und Muskeln optisch größer wirken lassen oder zum Beispiel eine breite Mittelpartie verstecken, ja nachdem wie man seine Taille dreht.
Warum ist Posing essenziell für die Wettkampfvorbereitung?
Heutzutage gibt es viele Posing Coaches, die einem beibringen wie man die Posen zu stehen hat, anhand der vom Verbands vorgegebenen Kriterien. Oft kann es helfen von außen eine Person drüber gucken zu lassen, da man ab einem gewissen Punkt die Selbstwahrnehmung verliert.
Man kann außerdem sich die Bühnenbilder und Videos der Profis anschauen, analysieren wie sie die Posen stehen und was für Übergänge sie machen um in die Posen zu kommen. Wichtig hierbei ist, nicht einfach eine Person zu kopieren!
Jeder Körper ist individuell, nur weil eine Pose bei einer Person gut aussieht, heißt das nicht, dass du in dieser Pose ebenfalls deine Stärken zeigst. Daher ist es wichtig individuell für sich zu analysieren welche Posen einem „stehen“ und wie man einzelne Muskelpartien zur Geltung bringt.
Posing spielt eine entscheidende Rolle im Bodybuilding-Wettkampf, doch je nach Verband gibt es Unterschiede in den Bewertungskriterien. Erfahre mehr über die Unterschiede zwischen IFBB und NPC und ihre Bedeutung für Athleten in diesem Artikel: IFBB vs. NPC – Unterschiede und Bedeutung.
Wie kann man sein Posing verbessern?
1. Regelmäßiges Posing-Training
Egal ob man mit einem Posing Coach arbeitet oder nicht, sollte man regelmäßig das Posing durchgehen und am besten sich dabei filmen. So kann man danach sich die Videos anschauen und analysieren welche Posen sitzen und wo es noch Verbesserungsbedarf gibt. Man kann außerdem verschiedene Posen ausprobieren und danach miteinander vergleichen, welche am Besten aussieht.
2. Üben vor dem Spiegel – aber nicht nur!
Am Anfang ist es hilfreich vor einem Spiegel zu üben, um sich direkt korrigieren zu können. Wenn die Posen sitzen ist es aber wichtig diese auch ohne Spiegel korrekt stehen zu können, da auf der Bühne kein Spiegel steht, indem man mal eben nachschauen kann ob die Pose richtig ist. Man sollte sie „blind“ stehen können.
3. Ausdauer und Körperspannung aufbauen
Zudem ist die Ausdauer beim Posing wichtig, in den Vergleichen steht man teilweise bis zu 20 Minuten auf der Bühne und muss die Posen immer und immer wieder stellen können. Es bringt einem also nichts wenn man übt die Pose kurz zu halten, man muss üben diese auch nacheinander immer wieder richtig zu stellen und die Körperspannung zu halten.
Worauf sollte man beim Posing achten?
1. Ausstrahlung ist das A & O
Die Judges sehen hunderte Athleten mit ähnlicher Form. Ausstrahlung sorgt dafür, dass du hervorstichst. Sei selbstbewusst, setze deine Posen mit Überzeugung, lächle und zeige, dass du den Moment genießt.
2. Blickkontakt mit den Judges
Überzeuge die Judges, dass du der Sieger bist. Ein sicherer Blick und eine selbstbewusste Haltung hinterlassen einen positiven Eindruck.
3. Atmung und Bauchkontrolle
Ein hängender Bauch kann die gesamte Form ruinieren. Eine starke Bauchkontrolle ist essenziell, um eine ästhetische Form zu präsentieren. Atemtechniken wie LPF (Low Pressure Fitness) und Vacuums helfen, eine schmalere Taille zu erzeugen.
4. Fließende Übergänge zwischen den Posen
Es reicht nicht, die Posen korrekt zu halten – auch der Übergang zwischen den Posen muss fließend sein. Abgehackte Bewegungen wirken unästhetisch und können Schwachstellen betonen.
Die Judges suchen nach Schwächen. Daher ist es wichtig, nach der Ansage schnell und präzise in die Pose zu wechseln und diese ohne zu Zucken zu halten. Dies erfordert eine ausgeprägte Körperkontrolle und regelmäßiges Training.